Wie sieht ein vielversprechendes LinkedIn- oder Xing-Profil aus? Welche Angaben sind zwingend nötig? Wie soll das Profilbild aussehen? Was schreckt ab? Und wohin mit den Fotos von der letzten Party? Die Antworten geben dir Conecto ZHAW und Karriereberaterin Anne Forster.
Die Zeiten, als Selbstmarketing mit einem Bewerbungsschreiben begann, sind vorbei. Heute können wir Personalverantwortliche schon viel früher auf uns aufmerksam machen – auch dank sozialen Businessnetzwerken wie Xing oder LinkedIn. Anne Forster berät Young Professionals beim Start ins Berufsleben und beim Aufbau ihrer Karriere. Dank ihrer jahrelangen Tätigkeit im Bereich HR und Rekrutierung kennt sie die Sicht von Personalverantwortlichen und weiss, worauf diese im Netz achten.
Lass Bilder sprechen
«Ein Bild sagt mehr als tausend Worte», so Forster. «Wichtig ist deshalb auf Xing und LinkedIn ein professionelles Profilbild.» Entscheide dich für ein Foto, das du auch bei einer Bewerbung verwenden würdest. Nichts schreckt Personaler auf Plattformen wie Xing und LinkedIn schneller ab als unprofessionelle Fotos in schlechter Qualität, Freizeitfotos, oder Fotos, auf denen zu viel Haut gezeigt wird.
Vervollständige das Portfolio
«Wer gezielt Informationen über sich preisgibt, erhöht die Chance, gefunden zu werden», so Forster. Versuche, alle Felder deines Profils auszufüllen. Gib deine Berufserfahrungen an. Dazu zählen auch Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten! An vielen Stellen kannst du deine Angaben mit einem kurzen Text ergänzen – nutze diese Chance! Zum vollständigen Profil gehören laut Forster auch Telefonnummer und E-Mail Adresse: «Fehlen solche wichtigen Kontaktangaben im Profil, ist das, als würden sie auf der Visitenkarte fehlen.» Willst du diese Angaben nur für bestimmte Personen sichtbar machen, kannst du deine Privatsphäreeinstellungen anpassen.
Optimiere dein Profil für die Suche
Sucht ein Recruiter über Xing und LinkedIn nach geeigneten Kandidaten für eine Stelle, tut er dies anhand von Stichwörtern. Stell deshalb sicher, dass bei der Stichwort-Liste deiner Fähigkeiten Begriffe vorkommen, die ganz spezifisch auf deine gewünschte Tätigkeit zugeschnitten sind. Optimal ist, wenn sie sich in deiner Personenbeschreibung und in der Beschreibung deiner Tätigkeiten wiederholen.
Bleib bei der Wahrheit
Ein No-Go beim Erstellen des eigenen Profils ist Unehrlichkeit. «Wer in seinem Profil Abschlüsse angibt, die er oder sie nicht hat, wird spätestens im Bewerbungsgespräch auff liegen», so Forster. Klar gehe es auf Businessnetzwerken um Selbstmarketing – aber: «Ein gutes Produkt zeichnet sich dadurch aus, dass man es mit den Eigenschaften vermarkten kann, die es wirklich hat.»
Google dich!
Recruiter durchforsten vor dem Vorstellungsgespräch das Netz nach Bildern, auf denen wir entweder betrunken oder nackt sind – so die weit verbreitete Meinung unter Studierenden. «Dieser Mythos hält sich hartnäckig », sagt Forster. «Die Wahrheit ist: Dafür fehlt Recruitern schlicht die Zeit.» Was sie hingegen häufig tun: Kandidaten googeln. Indem du deinen eigenen Namen googelst, bereitest du dich auf eventuelle Fragen beim Bewerbungsgespräch vor. Was aber, wenn dabei tatsächlich ein unvorteilhaftes Foto ganz oben in den Ergebnissen erscheint? «Etwas aus dem Netz zu löschen, ist sehr aufwändig», so Forster. «Einfacher ist es, dafür zu sorgen, dass etwas Positiveres weiter oben erscheint.» So beispielsweise mit einem gut ausgebauten Xing- und LinkedIn-Profil.
Anne Forster
Anne Forster ist Karriereberaterin, Coach und HR-Consultant. Sie hat Rekrutierungs-, Assessment- und Interviewerfahrung sowie mehrjährige Erfahrung im Bereich Bildung und Karriere-Entwicklung in verschiedenen Bereichen.
Conecto ZHAW veranstaltet neben der jährlichen Karrieremesse verschiedene Events und Workshops rund um Bewerbung und Karriere. Halte dich über unsere Events-Seite auf dem Laufenden.